Das es sich lohnt, für eine Sache zu kämpfen, zeigt sich am Beispiel des Badesees Birkwitz-Pratzschwitz, für dessen Erhalt sich ein ganzer Ortsteil einsetzt.
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Der Badesee droht zu verlanden, da der Wasserspiegel kontinuierlich fällt. Als Ursache wird die Wasserentnahme durch die Kieswerke vermutet. Diese spülen mit dem entnommenen Wasser den Kies, der in den umliegenden Tagebauen abgebaut wird. Das Spülwasser wird anschließend ungefiltert in den Badesee zurückgeleitet.
Dennoch funktioniert das Wiederauffüllen des Badesees mit Grundwasser offenbar nicht mehr, der Wasserspiegel sei in den letzten Jahren um fast 2 Meter gefallen, so Ortschaftsrat Dieter Fuchs gegenüber der Sächsischen Zeitung, die das Thema medial sehr engagiert von Beginn an begleitet.
Der Verdacht: Die mit eingespülten Sedimente können sich auf dem Boden des Badesees abgelagert und dort den See versiegelt haben, so dass kein Grundwasser mehr nachfließt.
Der Birkwitz-Pratzschwitzer Ortschaftsrat um Ortsvorsteher Dieter Fuchs (Freie Wähler – Wir für Pirna) fordert seit Längerem, dass die Kieswerke die Wasserentnahme aus dem Badesee stoppen und das benötigte Spülwasser in Abbaufeld Copitz entnehmen.
Diesen Lösungsvorschlag haben die Kieswerke nun aufgegriffen und entsprechende Anträge beim Sächsischen Oberbergbauamt gestellt, so dass zukünftig so verfahren werden kann, wie vom Ortschaftsrat vorgeschlagen.
Hintergrund für diese Entscheidung ist auch, dass der aus der noch zu erschließenden Abbaustelle in Söbrigen abgebaute Kies mittels einer circa 4 km langen Bandtrasse zur Weiterverarbeitung in das Kieswerk Copitz transportiert werden soll. Dann wäre die Spülwasserentnahme aus der Anlage Copitz für die Kieswerke wirtschaftlicher im Gegensatz zur Entnahme aus dem Badesee, so Dieter Fuchs.
Viele begrüßen die Entscheidung, dass das Spülwasser zukünftig nicht mehr aus dem Badesee entnommen werden soll. Der Badesee Birkwitz-Pratzschwitz, ein beliebter Erholungsort nicht nur für uns Pirnaer, kann dadurch auf Dauer erhalten werden. Es lohnt sich immer für eine Sache zu kämpfen❗
Bei aller Freude über das erzielte Ergebnis, bleiben Fragen offen:
- Das geplante Förderband sehe ich kritisch. Es ist ein massiver Eingriff in die Natur. Einen ersten Entwurf für eine Trassenführung von Söbrigen nach Pirna hatte Pirna abgelehnt, weil die Strecke durch ein Natrurschutzgebiet führen sollte.
- Zukünftig soll der Kies in Söbrigen (Dresden) abgebaut werden, um dann nach Pirna transportiert zu werden, wo er dann zu Sand zerkleinert wird. Pirna trägt die Umweltlasten des Verarbeitungsprozesses (siehe Badesee).
- Wie hoch sind die Kosten für die Renaturisierung des Abbaugebietes? Kann das Kieswerk diese finanziellen Mittel aufbringen oder bleibt der Steuerzahler auf den Kosten sitzen?
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