Der Stadtrat hat in seiner 5. Sitzung am 10.12.2019 mehrheitlich beschlossen, am Garagenhof auf der Klosterstraße die notwendigen Flächen zu erwerben, um an dieser Stelle ein (Anwohner-)Parkhaus zu errichten.

Aus vielen Gesprächen mit betroffenen Innenstadtbewohnern weiß ich, dass das Thema „Anwohnerparken“ ein Reizthema ist und das sich die Bürger mehr kostengünstige Anwohnerstellflächen für ihre Autos wünschen. Ich habe dagegen gestimmt das die Stadt Pirna auf der Klosterstraße Grundstücke erwirbt, um darauf ein Parkhaus zu bauen. Warum?
1. Parkhausbau ohne Verkehrsentwicklungsplan
Auf Grund der veränderten Mobilitätsmöglichkeiten will der Stadtrat bei der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes besonderes Augenmerk auf den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs legen und den ruhenden Verkehr (Parken) im gesamten Stadtgebiet verstärkt betrachten. Auf Grund des geplanten Standortes in der Klosterstraße sehe ich an dieser Stelle eine Anbindung des Parkhauses an den ÖPNV als schwierig umsetzbar. Ob die Klosterstraße die richtige Stelle ist und ob das Parkhaus überhaupt benötigt wird, wird der Verkehrsentwicklungsplan zeigen, den es noch nicht gibt. Ich bin der Meinung, dass der Stadtrat die Ergebnisse des noch fortzuschreibenden Verkehrsentwicklungsplanes abwarten sollte, bevor er sich festlegt, wo und ob Parkhäuser geplant werden.
Ein 5. Parkhaus für Pirna sehe ich eher am ZOB, idealerweise in Verbindung mit einer Veranstaltungshalle.

2. Parkflächenmangel contra Mangel an Parkkonzepten
Aus den Erfahrungen der Weihnachtsmärkte der letzten Jahre wissen die Innenstadtbewohner, dass wir in Pirna kein Parkplatzproblem, sondern ein Lenkungs- und Konzeptproblem haben. Zu Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt, der Hofnacht oder den verkaufsoffenen Sonntagen müssten dafür die motorisierten Besucher der Innenstadt vordergründig auf die Benutzung der Parkhäuser hingewiesen werden. Das Parken in der Kernzone sollte bei Großveranstaltungen unterbunden werden, um die Anwohnerstellplätze freizuhalten.
3. Werden Anwohnerstellplätze für das Parkhaus wegfallen?
Ich denke, dass sich das geplante Parkhaus nur wirtschaftlich betreiben lässt, wenn sich genügend Dauerparker einmieten. Da dies fast ausschließlich Anwohner sein können, befürchte ich, dass mit dem Parkhaus in der Klosterstraße Anwohnerparkflächen und Anwohnerparkausweise in Größenordnungen zu Gunsten der Schaffung von Kurzzeitparkplätzen wegfallen werden. Neben denen, die die allabendliche Parkplatzsuche satt haben und sich für € 40,00 im Monat „freiwillig“ in ein Parkhaus einmieten, werden sich dann auch die, die jetzt für € 30,00 im Jahr einen Anwohnerparkplatz nutzen, zwangsweise im Parkhaus wiederfinden.
Jetzt, da der Beschluss durch ist, heißt es sich darauf zu konzentrieren, dass der Bau eines 5. Parkhauses nicht zu Lasten der Innenstadtbewohner geht.
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