Ab 01.09.2020 müssen die Eltern für ihren Anteil an der Betreuung ihrer Kinder (Elternbeitrag) tiefer in die Tasche greifen. Bei einer Betreuungszeit von neun Stunden in der Krippe und im Kindergarten und sechs Stunden im Hort steigt der Elternbeitrag
- in der Krippe um 17,00 Euro,
- im Kindergarten um 15,00 Euro und
- im Hort um 5,50 Euro.
Die Erhöhung fällt bei weniger Betreuungsstunden entsprechend geringer aus.

Die Höhe der Elternbeiträge wird auch in Pirna jedes Jahr kontrovers diskutiert. Diese steigen – ebenfalls wie jedes Jahr – auch bedingt durch steigende Personalkosten im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst. Die Pirnaer Kitas werden seit ca. 20 Jahren in freier Trägerschaft betrieben. Damit das sowieso schon rare Erzieherpersonal nicht nach Dresden oder in andere tarifgebundene Gemeinden abwandert, orientieren sich die freien Träger bei der Bezahlung ihrer Mitarbeiter am Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst.
Zudem macht sich der verbesserte Betreuungsschlüssel beim erhöhten Personalaufwand im Krippenbereich bei den Platzkosten bemerkbar. So betreute eine Erzieherin bisher 5,5 Krippenkinder, nun sind es fünf. Mehr Personal = höhere Personalkosten.
An den Gesamtkosten pro Platz (= Landesanteil + Gemeindeanteil + Elternbeitrag) sind die Eltern prozentual beteiligt. Steigende Gesamtplatzkosten schlagen damit voll auf den Elternbeitrag durch.
Damit die gerade in den Krippen deutlich gestiegenen Platzkosten im Elternbeitrag etwas abgefedert werden können, wurde der prozentuale Anteil des Elternbeitrages auf Vorschlag der Stadtverwaltung für die Krippe abgesenkt und im Kindergarten erhöht. Dieser beträgt ab 01.09.2020 in der Krippe 18,5% (-1%), im Kindergarten 30% (+1%) und im Vorschuljahr und im Hort 30%.
Damit sind wir in Pirna im Kindergarten- und Hortbereich an der oberen Grenze der gesetzlichen Spanne angelangt, während in der Krippe der Elternbeitrag noch bis auf 23% steigen könnte.
Familienfreundlich geht anders! Die Stadträte sind sich fraktionsübergreifend einig, dass die Elternbeiträge runter müssen und zwar bereits im nächsten Jahr.
Eine Möglichkeit, den Elternbeitrag gerechter und auf niedrigerem Niveau neu zu ermitteln, könnte folgendermaßen aussehen:
- Eine gleich hohe prozentuale Beteiligung der Eltern an den Platzkosten in allen drei Betreuungsarten (Krippe, Kita, Hort) und
- Festsetzung dieses prozentual einheitlichen Elternbeitrages im mittleren Bereich des Prozentsatzes für die Krippe – zwischen 15% und 23%.
Andererseits | Mit einem geringeren Elternbeitrag sinken die Einnahmen der Stadt Pirna. Das bedeutet, dass die Einnahmen in anderen Bereichen erhöht oder die Ausgaben an anderer Stelle verringert werden müssen. Das muss uns allen klar sein.
Was in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben darf | Die Beschwerden der Eltern unter anderem über zu wenige Erzieher in den Einrichtungen und Ausfall von Betreuungsangeboten („Können Sie bitte Ihr Kind nächste Woche früher abholen oder am besten gleich ganz zu Hause lassen?“) nehmen trägerübergreifend zu.
Auch dazu sind wir mit den Elternvertretern, den freien Trägern und der Stadtverwaltung in engem Kontakt und in Gesprächen.
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